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Die Kurpfalz

die Kur1pfalz (Kurzform für Kurfürstentum Pfalz) war ein historischer deutscher Territorialstaat zwischen Rheintal, Elsass und Saarland, bei dem es sich nicht um ein geografisch oder lands-mannschaftlich klar abgegrenztes Gebiet handelte, sondern um einen „Flickenteppich“.

Pfalzgrafschaft im Jahr 1329
Pfalzgrafschaft im Jahr 1329 nach dem wittelsbachischen Hausvertrag von Pavia
(ohne die Oberpfalz)
Wappen der Pfalzgrafen bei Rhein im Ortenburger Wappenbuch, um 1473
Wappen der Pfalzgrafen bei Rhein
im Ortenburger Wappenbuch, um 1473

Herrscher der Pfalz waren seit 1085 die Pfalzgrafen bei Rhein2. 1214 vergab König Friedrich II. die Pfalz an den Wittelsbacher Ludwig, den Kelheimer. Alle späteren Pfalzgrafen und somit auch die Kurfürsten von der Pfalz stammten aus dem Hause Wittelsbach3, eines der ältesten deutschen Adelshäuser.
Durch die Goldene Bulle erhielten die Pfalzgrafen 1356 offiziell die Kurwürde, das Recht der Königswahl, die sie 1623 an die Herzöge von Bayern verloren.
Nach dem Westfälischen Frieden 1648 wurde eine achte Kur für die Pfalz eingerichtet (causa palatina), die mit dem Aussterben der bayerischen Wittelsbacher 1777 wieder mit der alten Kur zusammenfiel.

Die Kurpfalz im Jahr 1410 (vor der Erbteilung ohne Oberpfalzgemeinsame Herrschaften mit anderen LandesherrenReichsgut im römisch-deutschen Reich, das für eine bestimmte Summe (Pfandsumme) vom König, einem Reichsstand oder einer anderen Person verpfändet wurde.
Die Kurpfalz im Jahr 1410 (vor der Erbteilung ohne Oberpfalz)

 

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1 Als Kur wurde im Heiligen Römischen Reich die Wahlversammlung zur Bestimmung des römisch-deutschen Königs bzw. Kaisers bezeichnet. Das Wort leitet sich vom mittelhochdeutschen kur bzw. kure („Wahl“) ab. Berechtigt zur Königswahl waren anfangs alle sogenannten Großen des Reiches, seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts dann nur noch die Kurfürsten.

2 Die Reihe der Pfalzgrafen bei Rhein begann 1085 nach dem Tod des letzten Pfalzgrafen von Lothringen, dessen Witwe Adelheid in dritter Ehe Heinrich von Laach heiratete und die Pfalzgrafschaft mit in die Ehe brachte.
1156 übertrug Kaiser Friedrich I. die Pfalzgrafschaft bei Rhein seinem Halbbruder Konrad; nach dessen Tod fiel sie 1195 an den Welfen Heinrich von Braunschweig. Nachdem Heinrichs gleichnamiger Sohn 1214 kinderlos gestorben war, vergab König Friedrich II. die Pfalz an den Wittelsbacher Ludwig, den Kelheimer.
Alle späteren Pfalzgrafen und somit auch die Kurfürsten von der Pfalz stammten aus dem Hause Wittelsbach. Durch die Goldene Bulle erhielten die Pfalzgrafen 1356 offiziell die Kurwürde, die sie 1623 an die Herzöge von Bayern verloren.
Nach dem Westfälischen Frieden 1648 wurde eine achte Kur für die Pfalz eingerichtet (causa palatina), die mit dem Aussterben der bayerischen Wittelsbacher 1777 wieder mit der alten Kur zusammenfiel.

3 Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Adelshäuser. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, dann Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), welche zugleich Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren („Kurpfalz“). Die Pfälzer Linie stellte ferner die Herzöge von Jülich-Berg (1614–1794/1806).