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Die Deutsche Ostsiedlung

(Teil 1 von 3)

12. - 13. Jahrhundert

heidnischer Krieger
heidnischer Krieger

Im Hochmittelalter (12./13.Jahrhundert) drangen die Deutschen erneut nach Osten vor, teils mit Gewalt, wie im Beispiel des Wendenkreuzzuges von 11471, teils wurden sie von christianisierten Slawenfürsten ins Land gerufen, um die Zahl ihrer Untertanen zu erhöhen, und somit auch ihr Einkommen.

Im Wendenkreuzug zogen sächsische, dänische und polnische Fürsten gegen die immer wieder einfallenden heidnischen Elbslawen (Wenden), die im heutigen Sachsen und Brandenburg lebten.

Nach der militärischen Unterwerfung der Wenden begann im 12. Jahrhundert die zweite Phase der deutschen Ostkolonisation.

„Die Heiden sind zwar verworfen, aber ihr Land ist erstaunlich reich an Fleisch, an Honig, an Mehl, an Vögeln: Deswegen, Sachsen, Franken, Lothringer, Flamen, ihr berühmten Weltbezwinger, auf! Hier könnt ihr Euer Seelenheil erwerben und wenn es Euch gefällt, noch das beste Siedelland dazu!“

 heißt es in einem Aufruf der Magdeburger Kirche aus dem Jahr 1108.

Slawendorf
Slawendorf

Die eroberten Gebiete wurden vorrangig mit bäuerlichen Kolonisten besiedelt, also mit armen Leuten aus Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte, die im Osten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Stellung erhofften.

Während des 12. und 13. Jahrhunderts wanderten ca. 200.000 Menschen aus den altdeutschen Siedlungsgebieten ab.

Bauern, Handwerker, Kaufleute, Ritter, Mönche und Missionare wurden von sogenannten Lokatoren angeworben, die Trecks mit Siedlern zusammenstellten, also mit Menschen, die bereit waren ihre Heimat zu verlassen und anderswo ihr Glück zu suchen.

Die Siedler trafen ein trostloses Land an. Sie legten Sümpfe trocken, rodeten große Waldflächen und führten die Dreifelderwirtschaft2 ein.

Bauern bei der Arbeit
Bauern bei der Arbeit
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  1 Im sogenannten Wendenkreuzzug von 1147 handelte es sich um ein Teilunternehmen des "Zweiten Kreuzzuges" und der gesamte Feldzug soll nur 3 Monate gedauert haben und endete mit der Eingliederung und der Missonierung, nach dem Motto "Taufe oder Tod", ins Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Der Untergang des wendischen Reiches der Abodriten, die seit dem Großen Slawenaufstand (983) unabhängig gewesen waren, war damit eingeleitet.
Während sich die Kirche davon weitere Verbreitung des Christentums versprach ging es den germanischen Fürsten dabei vor allem um den Gewinn an Territorium.

 2 Dreifelderwirtschaft = Bewirtschaftung einer Ackerfläche in dreijährigem Turnus, meist Wintergetreide, Sommergetreide u. Brache.