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Die Deutsche Ostsiedlung

(Teil 1 von 9)

18. Jahrhundert

Peter der Große
Peter der Große

Peter der Große, Selbstherrscher aller Reußen, besuchte im Frühjahr 1690 das erste Mal die "Deutsche Vorstadt" (Nemezkaja sloboda1) in Moskau. Er war 18 Jahre alt. Dort lernte Peter eine neue Welt kennen; er lernte viel über die einzelnen Länder der Welt, die er als Vorbild für die von ihm angestrebte Gesellschaft sah.

Peter lernte in der Deutschen Vorstadt eine Menge Ausländer, wie Offiziere, Ärzte, Chirurgen, Apotheker, Kaufleute und Handwerker und versuchte von ihnen zu lernen.

Am 16. April 1702 richtete sich Peter der Große in einem Anwerbemanifest an Auswanderungswillige in den deutschen Ländern und den anderen westeuropäischen Staaten. Es war das erste Berufungsmanifest des Zarenreiches, das die systematische Herbeiführung von notwendigen ausländischen Fachleuten in Gang setzte.

Fachwerkhaus

Es kamen vor allem deutsche Offiziere, Soldaten und Militärs, aber auch Kaufleute, Künstler und Beamte zur Besetzung ver-antwortungsvoller Posten ins Land.

Wie schon die Deutschen, die in den vorigen Jahrhunderten nach Russ-land kamen, lebten sie in der "Deutschen Vorstadt".

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 1 Nemezkaja sloboda = deutsche Vorstadt; obwohl dort Angehörige der verschiedensten Nationen lebten. Nmezkij kommt von nemoj (stumm); so nannte man alle, die nicht des Russischen mächtig waren, später wurde es vor allem auf Deutsche bezogen. Diese Ausländer genossen russisches Bürgerrecht und unterstanden den allgemeinen Gesetzen, hatten aber einige Sonderrechte, z. B. hinsichtlich der Selbstverwaltung und der Glaubensausübung. Letzteres blieb ihnen auch später erhalten. Im 19. Jahrhundert entstand hier ein Viertel reicher Kaufleute und Fabrikanten.