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Die Gründung der Stadt Odessa
(Teil 1 von 3)
Lage von Khadijbey
im Großfürstentum Litauen
Dort, wo sich heute Odessa befindet, wurde 1240 die tartarische Siedlung Khadjibey1 (wörtliche Übersetzung: "Der Prinz, der Mekka besucht“) gegründet.
Im 14. Jahrhundert lag das Gebiet am Schwarzen Meer im Einflussbereich des Großfürs-tentums Litauen.
Lage von Odessa im 16. Jahrhundert
Ab 1529 wurde dieses Gebiet von den Osmanen2 überfallen und gehörte zum Khanat der Krim.
1765 wurde in der Nähe der früheren Siedlungen Khadjibey die osmanische Festung Yeni Dünya, bzw. Jeni-Dunia, errichtet, was übersetzt Neue Welt bedeutet.
Neurussland
Im Russisch-Türkischen Krieg (1787–1792) wurde die Festung von den Russen erobert und wurde so Teil Neurusslands.
1793 wurde die Festung gegen die Osmanen (Türken) ausgebaut und erhielt eine Besatzung von vier Regimentern.
Katherina II. von Russland
Im darauffolgenden Jahr ließ sich die damalige Herrscherin Russlands, Katharina II., davon überzeugen, dass die Festung mit ihren natürlichen Vorzügen, wie tiefes Wasser und weitgehende Eisfreiheit, für den Ausbau zu einem Kriegs- und Handelshafen geeignet sei.
In der Nähe der Festung Yeni Dünya sollten die Griechen, die Russland im letzten Krieg gedient hatten, 15.000 Desjatinen (18.150 ha) Land erhalten und eine "Division" mit drei Abteilungen bilden.
griechische Soldaten
Weitere Ausländer, vor allem Griechen, sollten eingeladen werden, um sich in der Stadt, die 1795 den Namen Odessa erhielt, niederzulassen.
Fürsorger der Griechen wurde Afanas´ev Kes´-Oglu, der allerdings so unfähig und korrupt war, dass die griechische Vorstadt sich leerte und verfiel.
Paul I., der ab 1796 regierte, versuchte Ordnung in das bisherige Chaos zu bringen, löste die "griechische Garnison" auf und gewährte der Stadt schließlich einen Kredit zur Fertigstellung des Hafens.
Alexander I., der ab 1801 regierte, gewährte Odessa 1802 eine 25jährige Steuer- und Abgabenfreiheit und nahm sie von der Pflicht zur Einquartierung von Truppen für immer aus. Zur Förderung des Außenhandels wurden die Zölle um 25% reduziert.
1 Kadjibey = auch: Cadjnabei, Khadjibei, Khacdjibei, Hacıbey, Hocabey oder Gadzhibei in Türkisch; Litauisch: Chadžibėjus; Krim-tartarisch: Hacıbey
2 Osmanen = ein historisches Turkvolk in Kleinasien, seit 1923 einheitlich als Türken bezeichnet.