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Die deutsche Vorstadt im 17. Jahrhundert

 

Michael I.
Michael I.

Zar Michael I. aus der Dynastie der Romanows, der am 21. Februar 1613 von einer Reichsversammlung (Semski Sobor) zum neuen Zaren gewählt wurde, bemühte sich um die Restaurierung des zerrütteten Staatswesens und um den wirtschaftlichen Wiederaufbau des verwüsteten Landes, das durch den 8 Jahre dauernden Bürgerkrieg sehr gelitten hatte.

Für diese Aufgaben wurden die in Russland verbliebenen sowie neu gewonnenen Ausländer aus verschiedenen Berufen, die als Lehrmeister, und Kapitalgeber fungierten, herangezogen. Unter den Ausländern befanden sich auch holländische Architekten, Ingenieure, Ärzte und Apotheker.

alter englischer Hof
alter englischer Hof

Der Zar erlaubte den Aus-ländern, sich in zahlreichen russischen Städten aber auch in der Hauptstadt, in unmit-telbarer Nähe zum Kreml niederzulassen. In dieser Zeit entstanden in einzelnen Stadtteilen Moskaus geschlo-ssene Ausländerviertel: Zen-tren bildeten zwei deutsche und englische Höfe sowie ein ausgedehnter schwedischer Hof.

In Moskau wurden zwei lutherische Kirchen, die St.-Michaels-Kirche (wahrscheinlich zu Ehren des Namenspatrons des Zaren Michaels I.) und die spätere St. Petri-Pauli-Kirche, errichtet.

 

Moskau im 17. Jahrhundert
Moskau im 17. Jahrhundert

Der Zarenhof, der das Wissen und die Kenntnisse der Fremden für sich nutzen wollte, begrüßte das. Man zählte zur Zeit Michaels I. bereits 400 deutsche Höfe, unter ihnen auch zahlreiche Kaufmanns- und Handwerkerfamilien.

Aber in dem Maß, wie die Zahl der Katholiken und Protestanten in Moskau zunahm, wuchs der Widerstand der russisch-orthodoxen Kirche. Sie fühlte sich durch die Anwesenheit der "Andersgläubigen" bedroht und drängte den Zaren 1643 schließlich zu einem Ukas, der den Ausländern u.a. verbot, russische Häuser zu erwerben. Es folgte eine Phase empfindlicher Restriktionen für die Ausländer.

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Anmerkungen