Die Tempelgesellschaft

Der Aufbruch der ersten Familien

Kirschenhardthof 1686
Kirschenhardthof 1686

Am 26. Juli 1868 fand auf dem Kirschenhardthof eine Abschiedsver-sammlung für die Abreisenden statt, an der nach vorliegenden Be-richten 1.200-1.500 Mitglieder und Freunde teilnahmen und sie deshalb im Freien abgehalten werden musste.

Christian Wilhelm Allers: Christoph Paulus
Christian Wilhelm Allers:
Christoph Paulus

Am 6. August bestiegen die Vorsteher des Tempels Georg David Hardegg und Christoph Hoffmann mit ihren Familien (zusammen 13 Personen) in Waib-lingen den Zug und traten die ungewisse Reise nach Palästina an. Ungewiss war die Reise vor allem deshalb, weil sie von zu Hause aus keine Zusicherung für die Ansiedlung erhalten hatten. Die Leitung des Tempels in Württemberg übernahm Christoph Paulus,der Swager von Christoph Hoffmann.

Über so viel Mut oder Verantwortungslosigkeit muss man nur staunen und sich wundern, dass sie nicht bereits nach kurzer Zeit wieder zurückkamen oder irgendwo verloren gingen, sondern tatsächlich die Gründung von deutschen Templerkolonien erreichen sollten.

Konstantinopel
Konstantinopel

Die Reise wurde für längere Zeit in Konstanti-nopel (heute: Istanbul) unter-brochen, wo sie bei den tür-kischen Behör-den die Zusage für die Pacht und späteren Erwerb von Grundstücken, Steuererleichterungen und andere Privilegien erreichen wollten. Diese Mission scheiterte anscheinend daran, dass sie nicht die türkische Staatsbürgerschaft annehmen wollten.

Haifa um 1890
Haifa um 1890

Auf dem Schiff ging es weiter nach Beirut, wo sie am 16. Oktober 1868 ankamen. Nun kam die Frage auf, wo sie sich ansiedeln sollten. Da die an der schönen Meeresbucht liegende damalige kleine Hafenstadt Haifa günstige Bedingungen für eine Ansiedlung bot, wurde der Plan, den Tempelvorposten in Nazareth zu errichten, aufgegeben.

Nach einem vierzehntägigen Aufenthalt in Beirut fuhr die Gruppe am 30. Oktober wieder ab und kam noch am selben Tag spät abends in Haifa an.

 

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