Die Puritaner

Der Begriff "Puritaner" kommt aus dem Lateinischen puritas, was Reinheit bedeutet und wurde zunächst als Spottname gegen derart gesinnte Laien und Geistliche verwendet.

Innerhalb der Kirche Englands uns Schottlands kam es in den 60er-Jahren des 16. Jahrhunderts zu einer Reformbewegung, die mit dem Ziel auftrat, die Kirche von katholischen (“papistischen“) Einflüssen, also römisch-katholischen Lehren, zu “reinigen“.

Theologisch vom Calvinismus geprägt, versuchten die Puritaner dessen Grundsätze durchzusetzen. Ethik und Geisteshaltung des Puritanismus zeichnen sich durch den persönlichen Heilsglauben (Bewusstsein der Auserwählung), die Heiligung des Alltags (besonders ein hohes Arbeitsethos), Einfachheit (Abschaffung der Priestergewänder und Vereinfachung der Liturgie), strenge Selbstzucht, die Ablehnung von Unterhaltung, Vergnügungen und Zerstreuung im weitesten Sinn aus.

Unter dem Druck staatlicher und kirchlicher Verfolgung (ab 1583) setzten Auswanderungswellen zunächst in die Niederlande und seit 1620 (Pilgerväter) nach Nordamerika (Massachusetts Bay Colony) ein. Durch staatliche Verfolgungen wurden die Puritaner zur politischen Partei, die im englischen Bürgerkrieg (1642 - 1649) sogar in ihrer radikalen Richtung (O. Cromwell) an die Regierung kam, aber seit 1660 wieder zurückgedrängt wurde. Durch die Toleranzedikte von 1689 bekamen sie eine gesicherte Existenz.

Der Puritanismus prägte und prägt besonders die Gesellschaft Neuenglands.

 

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